Fachberatung

Fachberatung, Unterstützung für pädagogische Fachkräfte

Wenn Kinder oder Jugendliche sich mit Erfahrungen sexualisierter Gewalt offenbaren, sind es häufig Pädagog*innen, die ins Vertrauen gezogen werden. Oftmals bekommt man Dinge zwischen Tür und Angel erzählt oder angedeutet, die man am liebsten nicht glauben möchte.

Wenn Sie dies lesen, haben Sie das Erzählte jedoch ernst genommen und das ist der wichtigste Schritt auf dem Weg zur Unterstützung der Betroffenen.

Es kann auch sein, dass Sie einen Verdacht haben, ein Ihnen anvertrautes Kind könnte sexualisierte Gewalt, sexuellen Missbrauch erleben. Vielleicht sind Sie sich nicht sicher, ob Sie die Anzeichen richtig deuten, was Sie nun tun möchten, tun sollten oder vielleicht auch tun müssen? … und was Sie vielleicht auf keinen Fall tun sollten?

Auch sexualisiertes Verhalten von Kindern, das zu Übergriffen unter den Kindern führt, oder auch sexuelle Gewalt unter Jugendlichen sind Situationen, in denen Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen benötigt wird und Fachberatung notwendig und hilfreich sein kann.

Sexualisierte Gewalt findet online und offline statt. Aus diesem Grund ist die erlebte Gewalt häufig nicht auf die direkt erlebten Übergriffe begrenzt, sondern wird im Internet z.B. auf Social Media, durch das Senden/Verbreiten von Fotos, Nachrichten oder Videos fortgeführt.

In jedem Fall, in dem es um den Verdacht auf sexualisierte Gewalt oder sexuellen Missbrauch geht, um die Offenbarung solcher Taten oder auch um sexualisierte Übergriffe unter Kindern oder Jugendlichen, bieten wir Fachberatung für alle pädagogischen Fachkräfte aus Kitas, Wohngruppen, Gemeinden, Schulen oder anderen pädagogischen Bereichen an, unabhängig vom Alter und Geschlecht der Kinder oder Jugendlichen. 

Sich ein bisschen mehr Klarheit verschaffen, die Puzzlesteine sortieren, den Verdacht abklären, sich durch eine Insofern erfahrene Fachkraft nach §§ 8ab KiSchG hier in der Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt beraten lassen, all das kann Ihnen ein gutes Stück Sicherheit im Umgang mit der Situation geben. Dies bezieht sich auf den Umgang mit dem betroffenen Kind genauso wie auf den formalen Umgang bei sexualisierter Gewalt im Rahmen der jeweiligen Einrichtung oder Dienststelle, in der Sie arbeiten. Die nächsten Schritte, die zu tun sind, werden hier besprochen und geklärt.

Wichtige Grundsätze für Fachkräfte:

  • Ruhe bewahren
  • Kein überstürztes Handeln
  • Alles, was Sie veranlasst, sich Sorgen zu machen, sollte dokumentiert werden, sachlich, mit Datum versehen
  • Im Sinne des Kindes, der Jugendlichen, erstatten Sie bitte keine Anzeige, ohne im Voraus Fachberatung in Anspruch genommen zu haben!
  • Bieten Sie dem Kind/ Jugendlichen das Gespräch an, ohne sich aufzudrängen, ohne nachzubohren
  • Leisten Sie keine Versprechungen, die Sie nicht halten können, z.B. niemandem irgendetwas davon zu erzählen
  • Tun Sie nichts über den Kopf des betroffenen Kindes/der Jugendlichen hinweg
  • Sorgen Sie gut für sich selbst, überfordern Sie sich nicht

Nicht zuletzt hat auch die ganz eigene persönliche Befindlichkeit in Bezug auf die Konfrontation mit sexualisierter Gewalt in Ihrer Rolle als Pädagog*in in der Fachberatung ihren Raum. Denn i.d.R. erschüttert es uns Menschen, wenn wir von mitunter unvorstellbaren Gewaltsituationen erfahren und es braucht einen achtsamen Umgang, auch mit sich selbst, um für die betroffenen Kinder oder Jugendlichen hilfreich und unterstützend zu sein.

Melden Sie sich gerne bei uns! Wir besprechen Ihr Anliegen erst einmal am Telefon oder vereinbaren direkt einen Termin für eine Fachberatung. Sie können sich auch gern online an uns wenden.  

beratung@dolledeerns.de

Die Fachberatung ist kostenfrei.