Sexualisierte Gewalt, sexueller Missbrauch – was ist damit gemeint?

Es gibt viele Begrifflichkeiten, die sexuelle oder sexualisierte Gewalt, sexuellen Missbrauch beschreiben. Alle haben sie gemeinsam, dass sie einen massiven Eingriff in die Intimsphäre einer anderen Person meinen, der nicht in Ordnung ist.

Für uns ist der Begriff nicht wichtig, sondern dein Gefühl. Wenn sich Situationen oder Beziehungen die du erleb(s)t oder beobachtet hast, auf eine körperliche und/oder sexualisierte, intime Weise gewaltvoll, gegen deinen Willen bzw. nicht in Ordnung angefühlt haben, bist du mit deinem Gefühl genau richtig und darfst dich gerne melden.

Dabei spielt es keine Rolle, ob das Geschehene eine Straftat ist, oder nicht. Hier geht es erst einmal nur um dein ungutes Gefühl und darum, dass du damit nicht alleine bleiben musst!  

Sexualisierte Gewalt hat verschiedene Erscheinungsformen, es kann sich z.B. um folgendes handeln:

  • sexuelle Anspielungen, obszöne Blicke
  • sexualisierte Worte, Gesten oder Berührungen
  • erzwungene Berührungen am Körper, erzwungene Küsse
  • Entblößen von Geschlechtsteilen, Aufforderung sich Auszuziehen
  • bei sexuellen Handlungen zusehen müssen
  • Zwang, eine andere Person anzufassen oder zu befriedigen
  • das unerwünschte Zeigen oder Zusenden von Nachrichten, Bildern oder Videos mit pornografischem oder sexualisiertem Inhalt
  • das unerwünschte Aufnehmen von intimen Fotos und Filmen, das Verbreiten dieser Daten
  • das unerwünschte Verbreiten von intimen Fotos oder Filmen, die nur für eine Person gedacht waren
  • Geschlechtsverkehr gegen den eigenen Willen
  • Vergewaltigung durch eine oder mehrere Personen

Wichtig ist!
Die Täter*innen tun in den meisten Fällen etwas, was sie nicht dürfen und das wissen sie auch genau. Oft handelt es sich um Menschen, die du schon länger kennst und denen du vertraut hast.

Manchmal gibt es aber auch intime Situationen, die sich erst mal gut anfühlen, dann aber unangenehm werden, in denen du vielleicht nicht deutlich machen konntest, dass du etwas nicht möchtest, oder in denen dein Partner*/deine Partnerin* nicht wahrgenommen hat oder nicht wahrnehmen wollte, dass du nicht weiter machen wolltest.

Egal, ob es schwere sexuelle Übergriffe sind, die du erlebt hast, oder vielleicht eine intime, sexuelle Situation, die sich für dich im Nachhinein schrecklich anfühlt, du darfst dir Unterstützung holen! Oft hilft es, mit den Gefühlen und Gedanken nicht allein zu bleiben!

Gleichzeitig ist es gar nicht einfach, sich mit dem Erlebten anzuvertrauen und zu realisieren, was passiert ist. Deswegen entscheidest du, über was du reden möchtest. Vielleicht möchtest du über das Geschehene gar nicht reden, sondern darüber, wie es Dir geht, wie Du Dich fühlst und möchtest Unterstützung dabei, wie es wieder besser werden kann.

Wir hören Dir zu, wir glauben Dir, wir nehmen Dich ernst, wir unterstützen Dich in dem, was du möchtest!